Wir, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Tannenhofs, sind dem Menschen aus Überzeugung zugewandt. Dies drücken wir jeden Tag aufs Neue in unserem Handeln und im Umgang mit den uns umgebenden Menschen aus. Auch unser grafisches Erscheinungsbild trägt dieser Philosophie Rechnung. Vier unterschiedliche und selten gerade laufende „Lebenslinien“ visualisieren unsere Häuser und die Menschen mit ihren individuellen Wegen, die sich in unserer Obhut befinden.
Jeder Mitarbeiter des Tannenhofs ist Gastgeber in der Einrichtung und für das „Willkommen fühlen“ verantwortlich. Wir empfangen alle Bewohner, Gäste und andere Menschen in der Einrichtung freundlich. Dies ist auch im Alltagsgeschehen jederzeit zu berücksichtigen.
Wir korrigieren Willkommensfehler (wenn möglich). Wenn wir z. B. in Gedanken vergessen haben, jemanden zu begrüßen, holen wir dies nach.
Wir gehen auf Menschen zu, die offenbar fremd, unsicher oder orientierungslos sind und bieten insbesondere Besuchern unsere Hilfe an. Wir grüßen die Menschen, denen wir begegnen.
Wir sind „achtsam“, d.h. wir achten aufmerksam darauf, was um uns herum geschieht. Wir versuchen zu fühlen, was in der uns umgebenden Situation das richtige Handeln ist. Wir sorgen für ein angenehmes Ambiente, so z. B. im Eingangsbereich.
Wir nehmen unser Umfeld wahr, wir sind „achtsam“ (Bsp.: Wer möchte kommunizieren? Wer möchte in Ruhe gelassen werden?). Bei Begegnungen zeigen wir dem anderen, dass wir ihn wahrnehmen (Blickkontakt, Lächeln, Zunicken, Ansprache). Wir wählen die richtige Ansprache (Du, Sie, Vorname, Nachname, Spitzname, …) bewusst aus, denn sie kennzeichnet die Beziehung zu unserem Gegenüber. Im Gespräch verhalten wir uns höflich, mit Blickkontakt, sachlich und freundlich. Bei Zeitmangel geben wir unserem Gegenüber einen Ausblick, wann das Thema besprochen werden kann bzw. wann und mit wem Zeit für ein Gespräch ist.
Wir wissen um die individuelle Verschiedenheit unter uns Menschen. Wir würdigen Gemeinsamkeiten und Unterschiede gleichermaßen und sprechen uns gegen soziale Diskriminierung aus. Äußerlich wahrnehmbare und auch subjektive Unterschiede (Geschlecht, Ethnie, Alter, Behinderung, sexuelle Orientierung, Religion, Lebensstil, …) sind erwünscht. In einer vielfältigen Gemeinschaft gibt es für fast jede Situation Menschen, die diese verstehen und verstehbar machen. Es können gute und kreative Lösungen für die Alltagsgestaltung gefunden werden. Die Einbindung der Menschen mit all ihren Facetten soll eine positive Gesamtatmosphäre schaffen.
Bei Einstellungen, in den Teamkonstellationen und bei der Funktionsbesetzung achten wir auf eine möglichst vielfältige Zusammensetzung in Bezug auf Alter und Geschlecht. Junge Menschen erhalten bei uns ihre Chance z. B. in Form von Ausbildungs- und Praktikumsplätzen.
Wir setzen ein besonderes Augenmerk auf die Gesundheitsförderung, damit die Arbeit in jedem Erwerbsalter geschafft werden kann. Deshalb sind uns geeignete Hilfsmittel für die Arbeit sehr wichtig. Bei Erkrankungen führen wir das Betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM) sorgfältig durch. Bei andauernden gesundheitlichen Schwierigkeiten binden wir nach Möglichkeit das Integrationsamt ein, um den Arbeitsplatz für einen Mitarbeiter erhalten zu können.
Gegenüber Ethnie und Religion bewahren wir weitestgehend Neutralität. Wir begehen in unseren Häusern die traditionellen christlichen Feste (besonders Ostern und Weihnachten), und unterstützen sonst auf Wunsch die Ausübung jeder Religion.
Besondere Berücksichtigung in unserem Hause findet die individuelle Religion in Bezug auf die Ernährung sowie bei der Sterbebegleitung.
In unseren Begegnungen sind wir offen bzw. versuchen wir, uns „zu öffnen“. Wir hören aktiv zu und bemühen uns, aus dem Blickwinkel des anderen zu schauen. Wir denken und sagen nicht gleich „nein“ bei Anliegen und Fragen unseres Gegenübers. Wir lassen unser Gegenüber zu Ende erklären und unternehmen gemeinsame Lösungsversuche.
Für unser eigenes Handeln geben wir Erklärungen und sind somit nachvollziehbar (/transparent). Wir verhalten uns authentisch, d.h. unserem Wesen entsprechend, aber trotzdem mit Wertschätzung dem anderen gegenüber.
Wir halten Termine und Verabredungen in der Regel pünktlich ein. Verschiebungen teilen wir rechtzeitig mit. Für Unpünktlichkeiten entschuldigen wir uns. Sind wir im Gespräch inhaltlich oder auch zeitlich überfordert, teilen wir dies in freundlicher Form mit und suchen nach Ersatzlösungen.
Unsere Fehlerkultur ist wohlwollend. Fehler passieren, müssen aber auch kommuniziert werden. Wir lernen aus Fehlern und bemühen uns um Fehlerkorrektur und -vermeidung. Wir besprechen Fehler auf eine Weise, die den Fehlerverursacher nicht persönlich angreift und ihm die Annahme der Kritik möglich macht.
Unter Berücksichtigung des organisatorischen Rahmens in der Einrichtung wird der Tagesablauf und Tagesrhythmus individuell nach Gewohnheit und gesundheitlichem Erfordernis geplant. Freie Zimmergestaltung, freie Schlaf- und Ruhezeiten (unter Berücksichtigung der gemeinschaftlichen Bedürfnisse und der eigenen Gesundheit), flexible Essenszeiten und Körperpflege „rund um die Uhr“ sind wichtige und zu beachtende Elemente der vom Bewohner empfundenen Lebensqualität.
Die Einrichtung bedient neben der lebenspraktischen Versorgung und der Freizeitgestaltung auch den Lebensbereich Arbeit/ Beschäftigung. Dem Bewohner sollen, je nach Wichtigkeit des Anliegens, zeitnah Ansprechpartner bzw. Helfer zur Verfügung stehen. Verglichen mit dem häuslichen Bereich, erfährt der Bewohner hier in der Regel eine deutliche Besserstellung. Die sofortige Erfüllung sämtlicher Anliegen und Wünsche der Bewohner ist aufgrund der zeitlichen Ressourcen nicht möglich. Solchen Erwartungen von Bewohnern oder deren Interessenvertretern muss freundlich und ggf. mit einer entsprechenden Erklärung abgesagt werden.
Die Einrichtung legt als Fachpflegeeinrichtung einen hohen Wert auf Fachlichkeit. Die Fachkraftquote liegt zwischen 60 und 80 %. Mit 18 Altenpflegeauszubildenden und regelmäßigen Praktikanten der Heilerziehungspflege, der Ergotherapie, der Sozialassistenz usw. erfüllen wir unsere Bildungsaufgabe gewissenhaft. Unsere eigene Weiterbildung erfolgt anhand einer jährlichen Planung. Hierzu haben alle Mitarbeiter Defizite, Bedarfe und Wünsche anzuzeigen bzw. zu besprechen.
Für eine abgestimmte Betreuung, Pflege und Versorgung des Bewohners pflegen wir gute Kooperationen mit Ärzten, Therapeuten, Krankenhäusern und anderen erforderlichen Bereichen. Für unsere interne Leistungsstabilität führen wir täglich Dienst- und Fallbesprechungen durch.
Unser sach- und fachkundiges Handeln erfolgt mit einem Werteverständnis auf Grundlage des Unternehmensleitbilds. Die Selbstbestimmung eines geistig orientierten Bewohners hat Vorrang vor fachlichen Forderungen. Fachliche Beratung muss mindestens dokumentiert werden, wenn ein Bewohner fachlich begründete und erforderliche Handlungen ablehnt.
Als Interessenvertreter der Bewohner sind insbesondere die Bewohnervertretung (früher Heimbeirat), gesetzliche Betreuer, Angehörige, die Heimaufsicht, der MDKN, die Besuchskommission und der Hausarzt zu sehen. Die Arbeitsbereichsleitungen führen mehrmals im Jahr Besprechungen zur generellen Leistungsverbesserung mit den Heimbeiräten durch.
Regelmäßige Angehörigen- und Betreuertreffen sind durch die Leitungsebene zu planen.
Mithilfe der Angehörigen und gesetzlichen Betreuer werden biografische Daten und individuelle Besonderheiten eines Bewohners erfasst. Der individuellen Situation jedes Bewohners wird durch regelmäßige Hausarztvisiten, Gespräche mit gesetzlichen Betreuern und Angehörigen sowie bei Bedarf durch ethische Fallbesprechungen und Hilfeplangespräche Rechnung getragen. Angehörige und gesetzliche Betreuer werden zu Veranstaltungen eingeladen.
Die Einbindung Ehrenamtlicher/ freiwilliger Helfer ist gewünscht und wird gefördert. Hierdurch bekommt der Bewohner mehr Kontakt zu Menschen außerhalb der Einrichtung und findet durch diesen ggf. ein weiteres Sprachrohr.
Ziel des Tannenhofs ist es, dass sich die Mitarbeiter mit dem Unternehmen identifizieren und sich als Teil der Gemeinschaft empfinden. Dies führt zur Loyalität des Mitarbeiters gegenüber dem Unternehmen und dazu, dass dieser das Unternehmen nach außen positiv vertritt und somit wirksam bewirbt.
Zeichen für die Identifikation eines Mitarbeiters sind z.B. Einsatzwille und Engagement, Verantwortungsbereitschaft und emotionale Verbundenheit. Identifiziert sich ein Mitarbeiter dauerhaft nicht mit dem Unternehmen, d.h. mit dessen Zielen und dessen Handeln, führt dies zur Unzufriedenheit und Belastung auf beiden Seiten. Im Sinne einer guten Zusammenarbeit und der beiderseitigen Gesundheit muss auf eine Identifizierung hingearbeitet werden oder sollte eine Trennung erfolgen.
Gesundheitsförderung ist eine zentrale Aufgabe des Unternehmens. Für die Maßnahmen zur Hygiene und Arbeitssicherheit wird das Unternehmen von einer Fachkraft für Sicherheit und von einem Betriebsmediziner betreut. Zusätzlich geht es dem Unternehmen darum, geeignete Hilfsmittel zur Körperschonung bereitzustellen, ergonomisches Arbeiten zu ermöglichen und für psychische Beanspruchungen angemessene Unterstützung zu bieten.
Als Mitarbeiter wird von uns erwartet, dass wir für unsere Gesundheit auch Eigenverantwortung übernehmen. Hierzu gehört zum Beispiel die Inanspruchnahme ärztlicher Vorsorgeuntersuchungen und betrieblich organisierter Gesundheitsangebote. Als Mitarbeiter haben wir auch eine gegenseitige Fürsorgepflicht. Ungesundes bzw. gesundheitsgefährdendes Verhalten am Arbeitsplatz muss angesprochen werden. Als Mitarbeiter haben wir das Recht und die Pflicht, uns an der Gesundheitsförderung im Unternehmen inhaltlich zu beteiligen.
Eine Führungskraft hat „rund um die Uhr“ Vorbildfunktion. Als Führungskraft kennen wir unsere Stärken und Schwächen. Wir sind in der Lage, uns und unser Handeln gut zu reflektieren. Wir entwickeln uns fachlich, in Führungsaufgaben und persönlich aktiv weiter.
In unserem täglichen Handeln bemühen wir uns um nachvollziehbare und gerechte Entscheidungen. Wir fördern und fordern die Mitgestaltung der Arbeitsbereiche durch die Mitarbeiter und wirken motivierend. Als Führungskraft haben wir eine hohe Einsatzbereitschaft und sind uns unserer Rolle als „Motor“ bewusst.
Der Tannenhof ist Teil der Gemeinde. Eine entsprechende Kontaktpflege ist wichtig und erfolgt zum Beispiel durch die Teilnahme an Stadtfesten, Märkten und anderen öffentlichen Veranstaltungen/ Aktionen. Für Angebote und Veranstaltungen im Tannenhof erfolgen auch Einladungen nach außen. Der Tannenhof soll den Anwohnern einerseits bekannt sein. Andererseits möchte der Tannenhof Verständnis gewinnen für seine Aufgabe und für sein Tun. Als sehr positive Folge können hierdurch ehrenamtliche Helfer gewonnen werden.
Innerhalb der Gemeinde ist gegenseitige Hilfe und Unterstützung sehr wertvoll. Der Tannenhof hilft gern auf Anfrage und auch, wenn er selbst Unterstützungsmöglichkeiten sieht. Dies betrifft zum Beispiel personelle Hilfen in Notsituationen, fachliche Beratung, Spenden, das Ausleihen von Hilfsmitteln usw. . Ehrenamtliches Engagement der Mitarbeiter wird vom Tannenhof sehr begrüßt und unter Berücksichtigung der Hauptaufgabe mitgetragen, ggf. durch Spenden, Leihgaben, Dienstgestaltung oder Ähnliches.
Der Tannenhof sucht für seine Geschäftsbeziehungen nach Möglichkeit Partner in der Gemeinde bzw. in der Region. Als Mitglied des regionalen Vereins Pflege hoch acht wirbt er für den Landkreis Osterode als Unternehmensstandort und versucht, diesen nachhaltig zu stärken.
Gemeinsam mit Pflege hoch acht setzt sich der Tannenhof zudem für bessere Bedingungen in der Pflegebranche ein, betreibt Aufklärungsarbeit innerhalb der Bevölkerung und beteiligt sich an Maßnahmen zur besseren Zusammenarbeit zwischen der Klinik Herzberg und ambulanten und stationären Anschlussversorgern.
Als langjähriges Mitglied des Berufsverbands BPA (Berufsverband für private Anbieter sozialer Dienste e. V.) nimmt der Tannenhof politischen Einfluss für die Belange des Unternehmens, der Mitarbeiter und der Bewohner. Hier befürwortet der Tannenhof insbesondere Maßnahmen zum Bürokratieabbau, zur Stärkung des beruflichen Selbstbewusstseins und zur besseren Refinanzierung/ Bezahlung der Pflege-, Betreuungs- und Versorgungsleistungen.
Als umweltbewusstes Unternehmen sehen wir in den regionalen Geschäftsbeziehungen einen ökologischen Vorteil, da Lieferwege und sonstige Anfahrten verkürzt sind. Vor allem aus wirtschaftlichen Gründen haben wir jedoch auch überregionale Lieferanten. Hierbei beachten wir, ob die Unternehmen Lizenzpartner von TransFair e.V. sind. TransFair e.V. setzt sich für Transparenz und Respekt in den Handelsbeziehungen ein, d. h. für fairen Handel und somit für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen insbesondere in den Entwicklungsländern.
Im Sinne der Umweltentlastung führen wir eine sorgfältige Mülltrennung durch und bemühen uns aktiv um die Reduzierung des Lebensmittelabfalls. Wir achten auf ein sparsames (aber natürlich ausreichendes) Heizverhalten und einen sinnvollen Stromverbrauch. Unsere Instandhaltungsmaßnahmen, Gebäudesanierungen und haustechnischen Investitionen geschehen auch immer unter dem Aspekt der Energieersparnis und mit dem Ziel der Nutzung erneuerbarer Energien.